Sich als Mensch mit Behinderung in einer latent aggressiven oder gleichgültigen Umgebung zu behaupten, fällt nicht leicht. Da ist jede Hilfe von außen willkommen, am besten von Profis. Daher finanziert unser Verein seit 2012 für Frauen und Männer separate Selbstbehauptungskurse, die von den Experten Juana Brik und Andreas Schmiedel von FeMale geleitet werden. Den Bewohnern der SWW sind diese regelmäßigen intensiven Treffen eine finanzielle Selbstbeteiligung wert, denn hier können sie in kleinem Kreis über alle ihre Alltagsprobleme sprechen.

Entscheidend für den Erfolg der Runde ist die zugesicherte Vertraulichkeit: Persönliche Dinge sollen nicht nach außen dringen! Lediglich in allgemeiner Form besprechen die beiden externen Gruppenleiter zu Tage getretene Probleme mit dem Sozialdienst der SWW; welche Details genannt werden, bestimmen die Teilnehmer selbst. Die weiblichen Akteure haben den Namen Frauenkreis – Starke Frauen, die männlichen den Namen Spontangruppe gewählt.

Bei der Auswahl der Themen beider Gruppen wird darauf geachtet, die gleiche Inhalte zu bearbeiten, um den nachträglichen Austausch der Teilnehmer zu gewährleisten. Rituale markieren Start und Ende der Gespräche. In deren Mittelpunkt stehen die Wahrnehmung eigener und das Respektieren fremder Grenzen. Reflektiert werden gesellschaftliche und soziale Normen und Regeln – und alles unter besonderer Berücksichtigung der persönlichen Behinderung und Lebenssituation.